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Stellungnahme der StuVe zur Flyer-Aktion an der LMU

21.11.2018

Stellungnahme zur Flyer-Aktion der Jungen Alternative an der LMU

München, den 21.11.2018

Die sogenannte „Junge Alternative in München“ verteilte vor Kurzem im Lichthof des Hauptgebäudes der Ludwig-Maximilians-Universität München Flyer. Auf diesen Flyern wurden Zitate von Sophie Scholl, die als eine der wichtigsten AkteurInnen der „Weißen Rose“ gilt, abgedruckt und dabei von den Urhebern der Flyer zum "patriotischen Widerstand“ gegen das „Unrecht-Regime“ [sic] aufgerufen. Besondere Brisanz gewinnt der Vorfall durch den von den Urhebern der Flyer gewählten Ort: Im Lichthof der LMU wurden die Geschwister Scholl während der Zeit des Nationalsozialismus ertappt, wie sie durch ihre Flugblätter zum Widerstand gegen die faschistische Diktatur aufriefen. In der Folge wurde die Widerstandsbewegung „Weiße Rose“ von den nationalsozialistischen TäterInnen hingerichtet.

Durch die aus dem historischen Kontext gerissenen Zitate Sophie Scholls betreiben die Urheber der oben benannten Flugblattaktion Relativierung und Revisionismus. Implizit wird mit dem Aufruf zum „Widerstand“ gegen ein „Unrecht-Regime“ die aktuelle gesellschaftliche und politische Ordnung der Bundesrepublik Deutschland mit der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus gleichgesetzt. Die Diktatur Hitlers und deren gezielte Vernichtungspolitik werden durch den Aufruf der sogenannten „Jungen Alternative“ relativiert.

Wir als Studierendenvertretung der LMU verurteilen diese Aktion aufs Schärfste und stehen für eine Universität, an der gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Geschichtsrevisionismus und Hass gegenüber Personen und Gruppen keinen Platz haben dürfen. Wir vertreten und schätzen unser Grundgesetz und bekennen uns ausdrücklich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. Der besonderen Verantwortung, welche die Geschichte der LMU auch als historischer Ort mit sich bringt, stellen wir uns und setzen uns ein für eine offene
und vielfältige Gesellschaft – an unserer Universität und darüber hinaus.

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Der Konvent der Fachschaften ist das oberste beschlussfassende Organ der Studierendenvertretung. Diese nimmt die Interessensvertretung von knapp 52000 Studierenden an der Ludwig-Maximilians-Universität München in ihren fachlichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen war. Dem Vorsitz des Konvents obliegt die Sitzungsleitung. Die Geschäftsführung vertritt die Studierendenschaft nach außen und ist für die Umsetzung der Beschlüsse des Konvents verantwortlich.

Herausgeber:
Studierendenvertretung der Ludwig-Maximilians-Universität München
Leopoldstraße 15, 80802 München

Ansprechpartner:
Geschäftsführung der Studierendenvertretung
geschaeftsfuehrung@stuve.uni-muenchen.de